CLASSICS 180° – Was Sie erwartet
Dieses Konzert bietet mehr als nur Musik. Alexander Melnikow – einer der stillen Stars der Szene – und das belgische B’Rock Orchestra bringen Ihnen Beethovens 1. Klavierkonzert nahe: Sie erklären, spielen Ausschnitte, ordnen ein. Und all das höchst unterhaltsam, lebendig, theatralisch moderiert – als Vorbild dienen die legendären Live-Einführungen von Leonard Bernstein. Nach dieser «Listeners Academy» hören Sie Beethoven mit ganz anderen Ohren.
MO, 27*01*25
ZÜRICH, 20.00 UHR
DI, 28*01*25
GENF, 19.30 UHR
Das B’Rock Orchestra wurde 2005 von Alte-Musik-Spezialisten im belgischen Gent gegründet, wo es nach wie vor seine Basis hat. Der Name des Ensembles ist Programm: Im Zentrum seiner Tätigkeit steht das barocke Repertoire, dargeboten allerdings mit dem jugendlichen Elan und der Unkonventionalität unserer Zeit. Was das konkret bedeutet? Man präsentiert Wiederentdeckungen wie Philippus van Steelants Antwerpener Requiem, vergibt Kompositionsaufträge für historische Instrumente, bezieht bei Auftritten Tanz, Schauspiel, bildende und Videokunst mit ein. Geleitet wird das B’Rock Orchestra von wechselnden Dirigenten und Solisten wie René Jacobs, Alexander Melnikov oder Kristian Bezuidenhout. Darüber hinaus besteht eine feste Kooperation mit den Opernhäusern in Brüssel und Rouen sowie mit der Ruhrtriennale.
Der Pianist Alexander Melnikow gehört zu jenen Künstlern, die als Person ganz hinter der Musik zurücktreten; Allüren und Effekthascherei sind ihm fremd. Ausgebildet in Moskau bei Lew Naumow, studierte er im Anschluss bei Andreas Staier und kam so in Kontakt zur historischen Aufführungspraxis. Er hat mit den bedeutendsten europäischen Sinfonie- und Kammerorchestern gespielt; zu seinen Kammermusikpartnern zählen Isabelle Faust, Jean-Guilhen Queyras und Jörg Widmann. Melnikows Einspielungen, darunter Schostakowitschs Präludien und Fugen op. 87, wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Und nichts zeigt seine künstlerische Bandbreite besser als sein Album «Fantasia»: Es enthält Werke von sieben Komponisten, gespielt auf sieben unterschiedlichen Instrumenten, vom Cembalo über das Hammerklavier bis zum modernen Konzertflügel.
Werkeinführung — live gespielte Auszüge,
lebendig, theatralisch moderiert von Alexander Melnikow
und Musiker*innen des B’Rock Orchestra (ca. 20’)
In seinen ersten Wiener Jahren machte sich Ludwig van Beethoven vor allem als Pianist und Improvisationsgenie einen Namen. Kompositorisch ging er dem Vergleich mit den Vorbildern Haydn und Mozart noch aus dem Weg. Das änderte sich spätestens 1801 mit der Veröffentlichung seines C-Dur-Klavierkonzerts, das er zuvor schon einige Mal als Solist präsentiert hatte. Es knüpft an die Errungenschaften von Mozarts Werken an, weist aber harmonisch, etwa im As-Dur-Mittelsatz, schon deutlich in die Zukunft. Und im Finale mit seinem trotzig-widerborstigen Hauptthema bricht sich Beethovens unverwechselbarer Humor Bahn.